Projektphilosophie

(…) education is not something to be forced upon children and youth from without, but is the growth of capacities with which human beings are endowed at birth.

John Dewey

Lerninnovation als Prototyp

Die Schüler*innen sollen dafür sensibilisiert werden, dass Umbruchprozesse nicht „erlernbar“ sind, sondern, dass ein GEFÜHL FÜR SUCHPROZESSE entscheidend ist, um Veränderungen anzustoßen. Es geht darum zu FORSCHEN STATT ZU LERNEN. Das Anthropozän bietet eine Bandbreite an interessanten Umbruchbeschreibungen, die, obwohl sie zumeist aus der Wissenschaft kommen und theoretisch sind, gute praktische Assoziationen geben können, welche Herausforderungen das Leben im Anthropozän an jeden Einzelnen stellt.  Der Overshoot Day, die Planetarischen Leitplanken,  Theorien zum Mensch-Natur-Verhältnis sind philosophische und sozialwissenschaftliche Fragen und Konzepte, an die man konkrete Fragestellungen und praktische Ideen zur Reflexion und zum Handeln im Zeitalter des Menschen anschließen kann. Das Konzept des Anthropozän ist dabei weder wissenschaftliche, noch gesellschaftlich gefestigt, sodass gerade junge Menschen mit ihren ganz eigenen Suchprozessen, jenseits des frontalen Lernens, einen produktiven Teil zum Weiterdenken im Anthropozän leisten können. 

Fachdidaktische Welt verlassen

Wieso forschen wir eigentlich? Wieso suchen wir nach neuen Lernarrangements? Die Sinnsuche ist ein elementarer Teil des Forschens! Dabei tut es gut, eine Langzeitperspektive im Blick zu haben und die bekannten Rahmenstellungen der „Schule von gestern“ zu verlassen. Wie und wo kann Lernen und Suchen stattfinden? Eine NEUE LERNORGANISATION zu (er)finden wird dabei als Innovationsprozess gesehen. 

Die Arbeit an einer Schule von morgen ist ein ständig stattfindender Such- und Lernprozess, der aufgrund seines prozessualen Charakters nicht abgeschlossen ist, sondern im Sinne des Whole-School-Approaches fortlaufend weitergedacht werden muss. 

Die Schule von morgen ist ein Proberaum, in dem ein Entwurf von Möglichkeiten über die starren Grenzen des Schulgebäudes und des Schulsystems hinaus in die Gemeinschaft und die Region hinein möglich sein muss. Die Öffnung hin zu anderen Lernorten und Partnern ist hier als Hinzunahme eines neuen Impulsgebers unabdingbar. Es geht um NEUE LERNLANDSCHAFTEN, die von den Schüler*innen entdeckt werden können. Dafür müssen ihnen die Möglichkeit und die Struktur und auch der moralische Beistand gegeben werden, denn machen bedingt machen können. 


Schüler*innen beim Bauen von Bänken auf dem Projekthof Karnitz

Was muss sich ändern, wenn wir sinnvoll im Anthropozän leben wollen? Was muss ich ändern? Wie kommen wir dort hin?

Die Schule soll schulischen Diskurs um sozial-ökologische Fragen „sprengen“. Dabei soll die Komplexität des gesamten Themas nach wie vor aufrechterhalten werden. Es darf kein „Zerfranzen“ der Kapazitäten und Ressourcen der Gruppen eintreten, denn das Erfahren von KOMPLEXITÄT VON LÖSUNGSANSÄTZEN ist eine hoch zu schätzende Kompetenz. Die Erkenntnis, dass Forschung und die Umsetzung der Forschungsergebnisse nur im Grunde nur KOOPERATIV geht ist dabei wichtig. Unterschiedliche Wissensquellen und Wissenstypen müssen dabei integriert werden. Die Verzahnung von Theorie und Praxis soll fokussiert werden, damit nach einer NEUEN HANDLUNGSFÄHIGKEIT gesucht werden kann. Lebensweltliche Gegebenheiten müssen kooperativ so verändert werden, dass sie neue Zugänge ermöglichen. Beispiel: Selbstversorgung der Schule mit Strom/Wärme/gesunde Ernährung/Urban Gardening  Das Erfahren und Lernen von SELBSTWIRKSAMKEIT ist das Ziel der kooperativen Beschäftigung mit den Fragen im Anthropozän.  


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